Erfahrungen mit der Kopfpauschale

Mit der Schweiz und den Niederlanden gibt es zwei Nachbarstaaten der Bundesrepublik, die in den  letzten Jahren ihr einkommensabhängiges Beitragssystem auf eine Kopfpauschale umgestellt haben. Während in der Schweiz die Finanzierung der Krankenkassen gänzlich auf die Versicherten umgeschlagen wurde – die Arbeitgeber sind nicht mehr beteiligt, haben die Niederlande ein System eingeführt, das dem System ähnelt, das die Bundesregierung langfristig einführen möchte. Interessante Erkenntnisse können aus beiden Modellen gewonnen werden, wird in der öffentlichen Diskussion in Deutschland die Kopfpauschale von Kritikern doch gerne als ungewisses und unerprobtes Experiment abgetan.

Die Niederländer haben zum 1.1. 2006 das Gesetz zur Krankenversicherung grundlegend reformiert. Jeder erwachsene Bürger ist seitdem verpflichtet eine gesetzlich genormte Basisversicherung abzuschließen. Die Versicherten müssen jährlich rund 1100 Euro dafür aufbringen. Die Beitragssätze sind für alle Versicherten einer Krankenkasse gleich, nur zwischen den Kassen bestehen Unterschiede in der Höhe der Beiträge. Die Arbeitgeber zahlen dagegen einen gehaltsabhängigen Beitrag von 7,2 Prozent des Einkommens des Arbeitnehmers. Nicht in der Basisversorgung beinhaltete Leistungen können durch freiwillige Zusatzversicherungen abgedeckt werden. Geringverdiener, die die Pauschale nicht aufbringen können, erhalten einen staatlichen Zuschuss. Fast die Hälfte der Versicherten soll mittlerweile davon Gebrauch machen.

In der Schweiz wurde bereits 1996 die Krankenversicherung auf eine Kopfpauschale umgestellt. Heute müssen die Versicherten umgerechnet etwa 250 Euro im Monat zahlen. Der Betrag für die Grundversorgung variiert von Kanton zu Kanton. Arbeitgeber sind nicht mehr an der Krankenversicherung beteiligt. Wie schnell sich Kostensteigerungen im Gesundheitswesen auf die Kopfpauschale auswirken, zeigt die Entwicklung in der Schweiz. Die Höhe der Kopfpauschale steigt durchschnittlich um 5 Prozent pro Jahr. Dazu müssen Leistungen über die Basisversorgung hinaus zusätzlich und eigenverantwortlich versichert werden. Viele Versicherte können bereits die Prämie für die Basisversorgung nicht aufbringen, weshalb etwa jeder dritte Schweizer auf staatliche Zuschüsse angewiesen ist.



 
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